Sehbehindertentag 2024 - Beitrag der BSV-W-Bezirksgruppe Heilbronn

Negativbeispiel
Kreuzung, innerorts 

Situation 1

Die Überquerung von Straßen innerorts ist die häufigste Situation die Menschen im Alltag vorfinden.

Kreuzung - Barrierefreiheit FehlanzeigeIn Wohngebieten mit niedrigen Fahrgeschwindigkeiten und guter Sicht bzw. Beleuchtung können die Fußgänger am Gehwegrand gut erkannt werden und bei Rücksichtnahme des Fahrzeuglenkers ist eine gefahrlose Straßenquerung möglich.

Bei höherem Verkehrsaufkommen, höhere Geschwindigkeiten und/ oder Seitenparkstreifen wird die Sachlage komplexer und gefährlicher.

Diese Situation zeigt eine Querung im Kreuzungsbereich ohne jegliche unterstützenden Einrichtungen.

Es fehlen die Bodenindikatoren die diese Querungsstelle auffindbar gestalten.Leitsystem und Bodenindikatoren fehlen

Somit sind keine optischen und taktilen Hinweise vorhanden wo der Gehbereich endet und der Straßenraum beginnt.

Dies wird um so wichtiger, wenn Seitenparken erlaubt ist und eine extra eingerichtete Querung mit vorgelagertem Parkverbot (für gute Sichtachsen) nicht auffindbar ist.

Situation 2

Auf den nachfolgenden Fotos sind abgesenkte Bordsteine um den gesamten Scheitelpunkt des Gehweges im Kreuzungsbereich erkennbar.

Kreuzung ohne behindertengerechte StraßenquerungAls Fußgänger mit Sehbehinderung oder Erblindung wird diese Situation sehr gefährlich, da das Ende des Gehweges bzw. der Kurvenradius des Gehweges nicht erkannt werden kann.

Der Bordstein ist zu weit abgesenkt, dadurch ist die Kante mit dem Führstock micht tastbar

Durch die Absenkung des Bordes auf bis zu „0“ cm Höhe ist die Situation taktil und optisch nicht wahrnehmbar. So darf keine zusätzliche Gefahrenstelle erzeugt werden! Der Bordstein im Gehwegradius, hätte seinen dort im Wohnbaugebiet übliche Höhe von 8 – 10 cm, behalten müssen.

Die zu tief angelegte Bordsteinkante macht den Übergang Straße zum Gehweg nicht tastbarSomit wären die Menschen mit Seheinschränkung oder Erblindung automatisch durch das tastbare Bord gewarnt worden, dass hier der Gehweg abbiegt und eine Kreuzung zu beachten ist.

Eine Absenkung des Bordes, wäre kurz nachdem das Bord wieder gerade in der Straße weiterverläuft, mühelos absenkbar und mit einem Sperrfeld abzusichern gewesen. Somit wäre allen Menschen eine barrierefreie Querung der Seitenstraßen ermöglicht worden.